Wenedikt Jerofejew

Die Reise nach Petuschki

Voll wie tausend Russen

Mit Marcus Schäfer, Hans Rudolf Spühler, Robert Kuchenbuch

 

Die absurde Reisebeschreibung einer feuchtfröhlichen Zugfahrt ist seit den siebziger Jahren ein zum Dauerseller mutierter Geheimtipp und ein singuläres Meisterwerk. Der Trinker Wenedikt Jerofejew besteigt mit einem Köfferchen voll Schnaps den Vorortzug von Moskau nach Petuschki. Von Station zu Station und von Flasche zu Flasche werden Wenedikts Monologe und sein Gedankenaustausch mit den mittrinkenden Reisegefährten aberwitziger und geraten zu einer Demontage aller moralischen und geistigen Werte. Das 1969 entstandene tragikomische Meisterwerk machte seinen Autor zu einem der am meisten geschätzten und geliebten Dichter in Russland, auch wenn "Die Reise nach Petuschki" sich lange nur geheim verbreiten konnte. Wenedikt Jerofejew starb 1990, zwei Jahre nach dem ersten offiziellen Erscheinen des Buches in der Sowjetunion.

"Im Grunde hat auf der Strecke nach Petuschki keiner Angst vor den Kontrolleuren, weil alle ohne Fahrschein sind. Wenn irgendein Abtrünniger im Suff aus Versehen einen Fahrschein gekauft hat, ist es ihm natürlich furchtbar peinlich, wenn die Kontrolleure kommen. Wenn sie ihn nach dem Fahrschein fragen, kann er niemand in die Augen sehen, er möchte am liebsten im Erdboden versinken(...) Der Oberschaffner Semjonytsch veränderte alles: er nahm von jedem Fahrscheinlosen ein Gramm Wodka pro Kilometer..."

Dieser Theaterabend steht unter dem Motto "Voll wie tausend Russen" und benötigt wenig Raum. Nur ein Tisch mit drei Stühlen, und wir versetzen uns gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Publikum in den legendären Vorortzug nach Petuschki.

Die CD Aufnahme eines Live-Mitschnitts schicken wir Ihnen gerne zu.